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Donnerstag, 22. November 2012

Kurz und knapp - Comics für jeden Bedarf



Mein Leben mit Mr Dangerous

Paul Hornschemeier

Quelle: www.carlsen.de
Comic| Carlsen Verlag | 160 S., 19,90 Euro ||Wen man zu seinem 26. Geburtstag ein pinkes Einhorn-Sweatshirt von seiner Mutter geschenkt bekommt, dann muss irgendwas schief gelaufen sein. Amy, Protagonistin in Hornschemeiers Buch, scheint an einem Tiefpunkt in ihrem Leben angekommen, ihr Leben dümpelt dahin. Es besteht darin, die Grausamkeit des Alltags zu überstehen, ihren Job irgendwie zu überleben und ihr verkorkstes Beziehungsleben zu reflektieren. Freundin sind eher rar gesäht, die Beziehung zur Mutter ist komplex bis schwierig, der Partner ein Arschloch, Trost auf dieser Dauerdurstrecke spenden einzig die treuen Begleiter Moritz, ein Kater, und eine Fernsehserie mit ihrem Helden Mr. Dangerous. Der natürlich, ganz die Nerdin, in allen Lebenslagen zitiert werden kann und als Referenzpunkt herhält. Überschattet wird das ganze auch noch mit einer unerfüllten Liebe zu ihrem besten Freund, der just nach San Francisco gezogen ist. Mehr Drama geht ja schon nicht mehr. Man hat das Gefühl, dass Amys Gefühlsleben genausesten von Hornschemeier für den Leser seziert wird. Manch einer wird das  als schmerzlich-langweilig empfinden, weil er sich mit keinem Deut mit Amy identfizieren kann. Für andere gwinnt damit Amys Charkter an Tiefe. Es ist eine Geschichte über Gefühle der Deplatziertheit und das Bewahren des Kindlichen in einer Erwachsenenwelt. Hornschemeier geht in seiner Geschichte spärlich mit Text um, oft sind es die Bilder, die das Innenleben seiner Protagonistin erzählen. Der Ton ist humorig –trocken bis melancholisch. Vom Stil her irgendwo zwischen Chris Ware und Jason und doch ganz eigen. Für Hornschemeier typisch werden auch hier unterschiedliche Erzählebenen in einem jeweils anderen Stil gezeichnet, Farbgebung und Zeichenstil passen sich dabei dem Inhalt der jeweiligen Ebene an und sind treffend gewählt. Amys Geschichte endet mit einem Happy End an allen Fronten. Wohlverdient möchte man meinen. 

Über Paul Hornschemeier hier und sein eigener Blog forlornfunnies hier 
Die Süddeutsche hat eine längere Rezension zum Comic         

    

Die besten Feinde
Eine Geschichte der Beziehungen der Vereinigten Staaten mit dem Nahen Osten. Erster Teil 1783/1953

Jean-Pierre Filiu und David B.

Quelle: www.avant-verlag.de
Comic | Avant Verlag | 120 S., 19,95 Euro || Der vorliegende Band ist ein Sachcomic, der sich mit der Beziehung der USA mit dem mitteleren Osten beschäftigt. Die Betonung liegt hierbei auf dem Wort SACHcomic und muss eher als historische Einfürhung in einen Konflikt gelesen werden, dessen Wurzeln bereits im Mittelalter liegen. Verantwortlich für den Comic zeigt sich der Historiker  und Spezialist für den Nahen Osten Jean-Pierre Filiu, der diese diese dichte, kompensierte Geschichte einer komplizierten Beziehung schrieb. Dabei ließ er auch Originalzitate einfließen, was den Aussagewert des Comics natürlich erhöhen soll. Der zeichnerische Part wurde von David B. übernommen, der wiederum Marjane Satrapi (Persepolis) und Craigh Thompson (Blankets) beeinflußt hat. Das Namedropping zeigt schon, wir haben es hier mit jemanden zu tun, der zeichnen kann. David B. schafft es, den Konflikt mit einer eigenen Bildersprache zu illustrieren und natürlich auch zu interpretieren. Es lohnt sich, seine schwarz/weiß Bilder eingehender zu betrachten. So wird der Turban zu einem mehrdeutigen Symbol: als Welt, die es zu erobern gilt; als Land, das man verteidigen muß, aber auch für ein zerfallendes Reich. Ein weiteres Beispiel befindet sich im Kaptiel „Öl“. Dort wird das Beziehungsgeflecht und seine Akterure als Teil von Ölpipelines dargestellt, das hat etwas Karikaturhaftes und macht das Buch, trotz vieler historischer Fakten vernüglich zu lesen. Der erste Band ist in vier Kapitel unterteilt und beschäftigt sich zunächst mit mythischen Ursprüngen (Epos von Gilgamesh). Es folgt ein ausführliches Kaptiel über Piraterie. Darauf das bereits erwähnte Kapitel „Öl“ und am Ende das Kapitel über den Staatsstreich im Iran. Man darf gespannt auf den nächsten Teil sein, wenn es dann um den Golfkrieg gehen wird.                         

Eine kleine Leseprobe findet man auf der Verlagsseite 
Eine Besprechung in der Welt von Waldemar Kesler 
Bei arte findet man ein kurzes Video  
Und ein kurzer Radiobeitrag beim schweizerischen Radio DRS 2

Montag, 10. September 2012

Kurz und knapp - Comics für jeden Bedarf



Chronik einer verschwundenen Stadt 

Golo & Dibou

Quelle Avant-Verlag
Comic | Avant-Verlag | 208 S., 24,95 Euro || Ägypten – Götter, Gräber und Gelehrte, Fixstern meiner Kindheit. Als Kind blätterte ich eifrig in den Was ist Was-Bänden zu den alten Ägyptern und zu den Mumien, erklärte kurzerhand Hatschepsut und Kleopatra zu meinen Heldinen und wünschte mir nichts sehnlicher als die Pyramiden zu sehen. Auch Dibou und Golo erliegen dem Charme Ägyptens und kehren 15 Jahre lang immer wieder nach Qurna zuürck, ein Dorf das in Oberägypten lag. Ein Ergebnis ihrers Aufenthalts ist der vorliegende Comicband. Denn das Qurna, das die beiden kennenlernten, ein Dorf, in dem die Zeit still zu stehen stand, wurde von Baggern 2010 komplett abgerissen. Minutiös zeigen beide auf, wie der Massentourismus immer weiter in dieses Biotop eindringt und es schliesslich zerstört. Die Kritik: „Sie leben in der Illusion, Teil einer wohlhabenden Elite zu sein, die Zugang zu Kultur hat und selbst einer Hochkultur angehört, welche die Technik, den Raum, die Zeit behersscht... In Wahrheit sind sie Proletarier mitten bei der Arbeit. Sie arbeiten für die Tourismusbranche auf den untersten Posten...“. Das sitzt. Auch die Altertümerverwaltung ist nicht unschuldig an den Entwicklungen, so wie der Staat, der diese Entwicklungen skrupelos unterstützt und über die Köpfe der Qurnavis entscheidet. Doch das Buch porträtiert auch das alltägliche Leben in Ägypten, zeigt, wie unterschiedliche Kulturen auf einanderprallen. Der Zeichenstil erinnert an Crumb, doch ist der Band viel mehr eine Collage, aus Zeichnungen, Fotos und Briefen. Der Realitätsgehalt scheint authentifiziert. Das ist kein einfacher Comic, es ist ein Requiem auf eine verlorene Stadt. 

Mehr über Golo auf Wikipedia
Rezension von Herrn Platthaus in der FAZ 
Ausführliche Rezension , die noch andere Aspekte des Bands hervorhebt, von Hans Mauritz
Leseprobe auf der Avant Seite




Im Land der Frühaufsteher 

Paula Bulling

Quelle Avant-Verlag
Comic | Avant-Verlag | 120 S., 17,95 Euro || „Im Land der Frühaufsteher“, der Slogan mit dem Sachsen-Anhalt wirbt, und all die positiven Konnotationen, die damit verbunden sind, muss für Asyl suchende Menschen wie ein Hohn klingen. Bulling berichtet in ihrem Comic über deutsche Zustände, Zustände die unmenschlich sind und Irritation hervorrufen. Sie verleiht den Menschen eine Stimme und ein Gesicht, die oft nur geduldt werden. Durch persönlich Gespräche mit Betroffnen und Recherche vor Ort vermittelet sie ein authentisches Bild vom Leben als GeduldeteR. Ein Leben, das geprägt ist vom alläglichen Rassismus und absurden Gesetzen wie der Residenzpflicht, die einmalig in Europa ist. Die Residenzpflicht besagt, dass der oder die Asylsuchende sich nur in dem Landkreis/Bezirk aufhalten darf, in dem die für ihn bzw. sie zuständige Asylbehörde liegt. Eindrucksvoll schafft die Zeichnerin der Leserin zu vermitteln, wie fremd man sich in einem Land vorkommen kann, wenn man die Sprache nicht spricht. Über mehrer Seiten zeigt sie ein Gespräch von EinwohnerInen in einem Heim, die sich auf Mòoré unterhalten, ohne der Leserin eine Übersetzung anzubieten. Ihre eigene Position als weisse, privilegierte Comiczeichnerin reflektiert sie ebenfalls und demonstriert damit, dass sie sich intensiv mit dem Thema und seiner Darstellung auseinander gesetzt hat. Gleiches gilt auch für Lettering und die künstlerische Gestaltung. Beide kommen oft sperrig daher und erschweren zunächst die Zugänglichkeit, doch sind sie der Sache angemessen und spiegeln letzendlich nur die Thematik wieder.     

Seite der Autorin Paula Bulling
Der Band wurde bereits ausführlich in der Presse besprochen, u. a. in der Jungle World eine Rezension verfasst von Georg Seesslen (der Artikel beschäftigt sich auch mit dem Comic von Sophia Martineck und bespricht diesen positiv)
Als Buchtipp bei Radio Bremen
Leseprobe auf der Avant Seite     
          


 

Hühner, Porno, Schlägerei

Sophia Martineck

Comic | Avant-Verlag | 52 S., 14, 95 Euro ||  Heidi von der Alm steht für die Sehnsucht einer heilen Welt, die Idylle in der Natur. Raus in die Stadt und rein ins Grüne. Dort wo die Welt noch in Ordnung ist. Die Alm ist zwar nicht zwangsläufig ein Dorf, aber doch mit ähnlichen Stereotypen verhaftet.  – Ich selber bin einem Dorf groß geworden und weiß die Vorzüge einer Jugend, die man im Wald verbringt oder auf Fußballplätzen, zu schätzen. Doch auch ich kannte all die Geschichten: ständige Besäufnisse auf Schützenfeste, Schlägereien und Bordellbesuche haben auch hinter der Fassade statt gefunden. Wenn Martineck von Mord und Totschlag erzählt, von Sodom und Gomorrah und der heilen Welt auf dem Dorf, tut sie das  ironisch, distanziert. Inspiration fand die Zeichnerin in der Lokalpresse, die all die Schicksale sammelt. Niederböhna, Ort der Handlung, ist nur die Blaupause für all die anderen idyllisch-gemeinen Dorfplätze  Zugegeben clever arrangiert sie die Bilder zum Text, oftmals karikierend. Das Buch mag der eine als Hommage an das wilde Leben auf dem Dorf verstehen, die andere mag es vielleicht erschüttern, dass Heidi nur Fiktion ist. Ich selber war eher froh, dass das Buch mit 52 Seiten kurz ist, denn für mich brachte es nur das Offensichtliche zu Tage: Leben ist überall gleich.                  

Die Seite von Sophia Martineck
Wie bereits beim Comic von Paula  Bulling verweise ich auf die Rezension von Georg Seesslen in der Jungle World, der im Gegensatz zu mir gefallen an dem Band fand
Hier noch ein kurzer Clip auf YouTube von zdf.kultur
Leseprobe auf der Avant Seite 

Mittwoch, 1. August 2012

Kurz und Knapp - Comics für jeden Bedarf


Paradies

 
Ville Ranta

Comic | Reprodukt | 72 S., 16 Euro || Eine eigenwillige Interpretation der Schöpfungsgeschichte liefert der finnische Comiczeichner Ville Ranta mit „Paradies“ ab, eine Auftragsarbeit für die lutherische Kirche seines Heimatlandes. Die Geschichte ist bekannt: Adam und Eva werden aus dem Garten Eden vertrieben, nachdem sie verbotenerweise vom Baum der Erkenntnis genascht haben. Aber welche Rolle spielt Gott dabei? War er gelangweilt von seiner Schöpfung, hatte genug von der Einsamkeit, die ihm seine Rolle als allwissender Schöpfer bereitet und hat den Sündenfall inszeniert? Und was sollen Adam und Eva überhaupt mit ihrer Erkenntnis anfangen, wenn sie doch immer nur eingesperrt sind? Und welche Rolle spielt der Tod  in dieser Geschichte? Ranta bietet der Lesenden an, das Buch auf mehreren Ebenen zu lesen. Was vordergründig unterhaltend wirkt und mit einem satirischen Augenzwinkern daher kommt, entpuppt sich beim genaueren hinsehen als politische Satire auf Diktaturen. Oder doch eher ein philosophischer Essay der fragt, was eigentlich das Recht auf Selbstbestimmung kostet? Sind Grenzübertretungen notwendig und gerechtfertigt, um seine eigene Freiheit zu erlangen? Gehören Riskiken dazu, wenn man an Selbstbewußtsein gewinnnen möchte? Um einfache und plumpe Religionskritik, wie man es vielleicht am Anfang vermuten mag, geht es nicht.  In seinem Buch wirft Ranta existentiell-philosophische Fragen fast spielerisch auf. Sein Stil trägt zu dieser Leichtigkeit bei. Flüchtig dahingetupfte Farben und fast skizzenhaft Zeichnungen, von Hand gelettert und manchmal auch ein wenig frivol in der Darstellung. Und immer mit einem Augenzwinkern versehen. Die Dichte und Komplexität der gestreiften Themen, die hier so leicht präsentiert werden, machen „Paradies“ letzendlich zu einem der interessantesten Geschichten, die mir in der letzten Zeit untergekommen sind. 

Für mehr Informationen über Ranta: klick.


 
Die Mauer - Bericht aus Palästina

Maximilien Le Roy

Comic | Edition Moderne | 104 S., 19,80 Euro || Während eines Zeichenworkshops lernt der französische Comiczeichner und Illustrator Le Roy den Palästinenser Mahmoud Abu Srour  im Flüchlingslager Aida bei Bethlehem kennen. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch, ein Jahr später reist Le Roy noch einmal in das Palästinensische Autonomiegebiet, um Mahmouds Geschichte in Worte und Bilder zu fassen. Es handelt sich um eine Comicreportage, die das persönliche Schicksal Mahmouds und seine politischen Reflektionen vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen Konflikts erzählt: das triste Leben im Flüchtlingslager, die Schwierigkeiten aus der Autonomiebehörde auszureisen, von Gewalt und Schikane. Mahmoud vergleicht sich mit dem Vogel im Käfig, eingesperrt und seiner Freiheit beraubt. Der Stil den Le Roy wählt ist eklektisch. Vergangene Episoden werden in einfachen schwarz-weiß Bildern erzählt. Vorherrschend ist die Gegenwart, die eintönig und trist in einem schlammigen Grün koloirert wurde. Durchbrochen von fast kindlichen farblichen Zeichnungen, die oftmals Wünsche und Interpretationen Mahmouds zeigen. Mit einer Ausnahme: die Zerstörung des eigen bewirtschafteten Landes durch israelische Soldaten, um eine israelische Siedlung aufzubauen. Interessant ist vor allen Dingen wie Le Roy historische Bilder verwendet. Da wäre das der Kim Phuck, die als nacktes Mädchen, das während des Vietnamskrieges vor einem Napalmangriff wegrennt, berühmt geworden ist. Dieses Bild genießt ikonischen Staturs und wird oft losgelöst vom historischen Referenzrahmen genutzt, Emotionen beim Leser/Leserin zu wecken. Allerdings wird dabei allzu oft vergessen, dass es sich hierbei um ein friendly fire handelt und es eigentlich nicht dazu taugt, Gewalttätigkeit des Gegners zu kritisieren. Diese Reportage bietet also Gesprächsstoff für beide Lager: PalästinenserbefürworterInen und IstraelunterstützerInen. Lesenswert somit alle Mal. 

Für mehr Informationen über den Autor - hier
Rezension in der TAZ
Rezension und Vergleich mit thematisch verwandten Comics (u.a. Guy Delisles großartiges Aufzeichnungen aus Jerusalem) in der Süddeutschen
Leseprobe auf der Seite der Edition Moderne




Ein philosopisch pornografischer Sommer

Jimmy Beaulieu

Comic | Schreiber & Leser | 288 S., 22,80 Euro || Der Comic als ein modernes Sittengemälde der kanadisch-frankophonen Gesellschaft, in der man in Kunst macht und sämtliche Spielarten der Sexualität ausprobiert. Leichtfüßig und spielerisch kommen die Zeichnungen daher und reflektieren somit auch die Handlung. Louis, Autor in der Schaffenskrise, kauft sich ein altes Hotel und lädt ein bekanntes Paar ein, den Sommer mit ihm und seiner Freundin dort zu verbringen. Und selbst für die, die in der Stadt bleiben, sind die Beziehungskisten kompliziert. Die erotischen Bindungen und Spannungen dominieren die Handlung: Wer kann mit wem und wie? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und doch empfinde ich, dass das Buch stellenweise den Hauch von positivem Sexismus atmet, z. B.: „Eine Frau zeichnen, das ist für mich wie Dessert essen. Einen Mann zeichnen ist wie ein Formular ausfüllen.“ Um ein völlig emanzipiertes Bild von Sexualität zu zeichnen, hätten die beiden Männer doch auch mal miteinander und nicht nur passiv in die Rolle von Voyeure schlüpfen müssen, die sich am lesbischen Sex ihrer Freundinen erfreuen. Trotzdem gebe ich zu, dass die weibliche Sexualität insgesamt als stark und emanzipiert präsentiert wird. Insgesamt ist der Comic ein netter Zeitvertreib, hinterläßt aber keinen bleibenden Eindruck, dafür fehlt es mir dann doch an Handlung und Tiefe.

Autorenseite bitte hier entlang: klick
Leseprobe bei Schreiber & Leser, auf deren Seite sich auch ein ständiges Update der Rezensionen zum Comic befindet


 
We are not armed. Südafrika jenseits der Apartheid

Gregor Straube und Bert Dahlmann (Hrsg.)

Comic | Edition Panel | 33 S., 4,80 Euro || Bei dem vorliegenden schmalen Bändchen handelt es sich um einen Ausstellungskatalog in Form eines Comics zu der Wanderausstellung „We are not armed – Don´t shoot“. Hier wird die Möglichkeit geboten, sich mit der südafrikanischen Comicszene auseinander zu setzen. Im wesentlichen scheint es sich hierbei um Zeichner und Zeichnerinen aus dem Bitterkomix – Umfeld zu handeln, wohl eines der bekanntesten Organe der südafrikanischen Comicszene. Das Heftchen zeigt wunderbar die Vielgestaltigkeit und unterschiedliche Herangehensweise der einzelnen KünsterlerInen. Das Thema, das alle vereint und wohl auch inspiriert, ist die Kolonialvergangenheit Südafrikas, Folgen der Apartheid und ethnische Unterschiede im Alltag. Natürlich werden einem nicht alle vorgestellten Arbeiten gefallen, aber der Band wirft Licht auf eine Szene, die vielen nicht bekannt sein dürfte und ist allein deswegen lohnenswert. Hervorragend beispielsweise: Der Comicstrip „The Richenbaums“ der Trantraal Brüder thematisiert das alltägliche Leben in den Townships und zeichnet sich durch einen verspielten Stil (Daniel Clowes ähnlich), aber trockenen Humor aus. Wunderbar auch die bitterböse Tim und Struppi Parodie des Bitterkomix Herausgebers Joe Dog.

 Leseproben finden sich auf der Verlagsseite von Edition Panel   
Die Facebookseite der Trantraal Brothers 
   

Donnerstag, 12. Juli 2012

The Myth Buster - Science Tales. Lies, Hoaxes and Scams von Darryl Cunningham (Rezension)

"Everyone is entitled to their own opinion, however, everyone is not entitled to their own facts." - Michael Specter

In einer ungewöhnlichen Art präsentiert der britische Künstler Darryl Cunningham hitzig umstrittene wissenschaftliche Themen in seinem Buch  Science Tales. Lies, Hoaxes and Scams verlegt bei Myriad Editions. Eigentlich ist es absurd bei seiner Auswahl von hitzig umstrittenen Themen zu sprechen, handelt es sich doch aus einer wissenschaftlichen Perspektive um anerkannte Theorien oder Ereignisse (Evolutionstheorie und Mondfahrt z.B.). Allerdings scheint das ja so manch Eine(n) eher weniger zu interessieren und schon findet man sich mit esoterischen Ideen, Verschwörungstheroien oder schlicht mit religös geprägten Glauben konfrontiert.

Cunninghams Motivation, das Buch zu zeichnen, erklärt er in einem Interview mit dem englischen Observer:

"It was the amount of disinformation and anti-science stuff around," he tells me. The danger with alternative therapies such as homeopathy is "apart from the fact that you spend a lot of money on them, they could delay you from getting real treatment for something such as cancer where a week or a month could mean the difference between life and death."

Quelle: http://darryl-cunningham.blogspot.co.uk/
Cunningham hat auf seinem eigenen Blog vorab einzelne Kapitel der Science Tales veröffentlicht, um auch seine LeserInen im Prozeß der Entstehung einzubinden und um eine Methode anzuwenden, die den wissenschaftlichen Betrieb auszeichnet: die peer to peer review. Am häufigsten kommentiert wurde das Kapitel Evolution, dicht gefolgt von The Moon Hoax (hier die Statistik auf Darryl Cunninghams Blog). Auf dem Blog kann man sich ebenfalls einen Eindruck von Darryls Zeichenstil und seiner Themenspalette machen.

Der Zeichenstil wirkt eher grob und kantig. Wie man in dem oben verlinkten Interview nachlesen kann, sah sich Cunningham am Anfang seiner Karriere mehr als Schreiber, denn als Zeichner. Heute hat er zwar eine Synthese aus beiden Ansätzen gefunden, ist sich aber auch nicht zu schade, Photoshop zu verwenden, wenn es um erkennbare ikonische Fotos geht.

Die kurzen...ja, was eigentlich? Handelt es sich bei Science Tales nicht um Geschichten noch reine Comicstrips. Seine kurzen Präsentationen lassen sich schnell lesen und sein Argument wird einfach heraus gearbeitet. Die Kürze führt natürlich unweigerlich dazu, daß es nicht in die Tiefe gehen kann. Auch die reinen Faktendichte verhindert den Fluß einer Geschichte, es wirkt dann doch manchmal leicht stakkatohaft. Die kleinen Wissenschafts-Strips helfen beim Finden der ersten Gegenargumente, wenn man denn am Stammtisch mit drei Gruppen konfrontiert wird: a. Esoteriker, b. Verschwörungstheoretiker oder c. Spinner im Allgemeinen. Und das mit einem Augenzwinkern.

Nachdem ich letzte Woche in Edinburgh einem Vortrag während der Annual International Conference der Royal Geographical Society lauschen durfte, der eher einer Werbemaßnahme für das Heilen durch Handauflegen gleichkam (Man stelle sich eine Grafik vor, die das Wohlbefinden vor der Heilung zeigt - natürlich schlecht - und danach: natürlich exellent und alles nur durch mögliches Handauflegen - tatsächlich gibt es diese "Studie" auch im Netz!) als in irgendeiner Weise in einen kritischen wissenschaftlichen Kontext eingebunden war, bin ich mir ziemlich sicher, dass es Menschen aus oben genannten Gruppen a, b, c in jeglichen Zirkeln gibt. Comics können also allen helfen, ihren Horizont zu erweitern.


'Quelle: Cunninghams Blog
Ich habe mir das Buch übrigens signiert gekauft, bei dieser Plate konnte ich einfach nicht widerstehen.Der kleine Pinguin erklärt Darryl nämlich, wie es sich mit der Erderwärmung verhält und was es da für Argumente der Besorgten und weniger Besorgten gibt. An dieser Stelle sei mir auch erlaubt, ComicliebhaberInen auf Städtereise in London auf den Comicshop Gosh! hinzuweisen. Der Laden hat eine gute Auswahl an Graphic Novels. Häufig gibt es auch Events und Signierstunden, dazu kann man immer mal wieder signierte (Erst-) Ausgaben kaufen. Einen Comiclesezirkel gibt es auch. Unten im Keller gibt es dann die Heftchen. Merchandise gibt es hingegen nicht. Insgesamt ist die Atmosphäre viel netter, weniger hektisch als bei Forbidden Planet, das Wort Kommerz springt einen nicht so direkt an. Obwohl vielleicht einige, die etwas chique Atmosphäre irritierend finden könnten. Unten im Keller hingegen hat man immer noch das Nerdgefühl.

Mittwoch, 30. Mai 2012

" " - Athos in America von Jason (Rezension)



'Saying nothing... sometimes says the most.' (E.Dickinson) 

Der norwegische Comiczeichner Jason, bürgerlich John Arne Sæterøy, beherrscht die Kunst, seine Geschichten ohne viele Worte zu erzählen. Seine Comics heben sich durch eine Reihe von Merkmalen vom Mainstream ab:  Markant für sein gesamtes Schaffen ist die reduzierte Wortwahl in seinen Comicgeschichten. Die Leserin und Leser müssen also einen Großteil selber leisten, um die so entstehenden Informationslücken zu schließen - also das, was Scott McCloud in Understanding comics als gutter (dt. Rinnstein) bezeichnet. Jasons Geschichten wirken oftmals melancholisch und haben einen ironischen Unterton, dank der wenigen Worte, die Jason verliert und dem Geschehen in seinen Bildern. Die Comics zeichnet er in dem von Hergé bekannten Ligne Claire Stil, was ebenfalls die Reduktion auf das Wesentliche widerspiegelt. Charaktere in seinen Comics sind  anthropomorphe Tiere, ganz so wie bei Spiegelmanns Maus. Den Tieren fehlt es außerdem an Augen, dort wo Pupille und Regenbogenhaut sein sollte, begegnet dem Leser und der Leserin ein weißes Nichts. Noch mehr Raum entsteht, der es der Lesenden zur Aufgabe überläßt, gefüllt zu werden. 
Seine Inspiration zieht Jason aus B Movies und Genrefilmen:
"Left bank gang" and "Living and dead" are closer to the type of stories I want to tell, just playing around with genres. A lot of my favourite books and films are genre stories. There are some rules you have to follow, but at the same time you have a lot of freedom to put in whatever you want. You can slightly mock the genres but at the same time try to achieve what's fun about them. (Jason in einem Interview von 2007)
Quelle: KGB Yard Sale
Zu seinen weiteren Inspirationsquellen zählt er u.a. Kultfiguren wie: Jim Jarmusch, Wes Anderson, Aki Kaurismäki. Jaime Hernandez und Daniel Clowes. So pendeln seine Geschichten zwischen Pop und Beat, Werwölfen und Zombies. Jason läßt Genres die Spielregeln bestimmen, nur um sie zu brechen. Letztendlich sollen seine Comics vor allem eins sein: lesbar. Dazu trägt auch die strikte Seitenaufteilung von sechs bis zu neun Panels bei (nun ja, Athos in America hat vier pro Seite), die den Rhythmus jeder Geschichte bestimmt. Zum Colouring nur soviel: Das wird nicht von Jason erledigt, sondern von Hubert, seine Farbenwahl ist gleichmäßig und ruhig und sind eine hervorragende  Ergänzung zu den einzelnen Geschichten.

Der Band Athos in America (in Amerika von Fantagraphics, in Deutschland leider noch nicht erhältlich, einzelne Bände von Jasons Arbeit bei Reprodukt) faßt sechs Kurzgeschichten zusammen, ganz ähnlich wie das zuvor veröffentlichte Low Moon. Der Titel Athos in America lehnt sich als Art Prequel an the Last Musketeer (Wird beworben als ein wildes Mash up von die Drei Musketiere und Flash Gordon) an.

In der Titelgeschichte Athos in America lernt man den melancholischen, stets höflichen Athos kennen, der einem amerikanischen Barkeeper sein Herz ausschüttet. Athos ist ein Anachronismus in seinem ganzen Verhalten und Aussehen und die Story lebt von einer melancholisch-lakonischen Grundatmossphäre. Angesiedelt im New York der 20er Jahre meint man geradezu den Jazz als Untermalung der Geschichte zu hören. Der Schluss kommt ganz ohne Worte aus und verstärkt noch einmal das Gefühl von Einsamkeit und Isoliertheit des Titelheldens.

A cat from heaven läßt unweigerlich an Bukowski denken. Jason inszeniert sich als versoffenen Comiczeichner, der nicht davor zurück schreckt, seine Freundin zu schlagen. Die darauf folgende rosenkriegerische Trennung zieht den weitern Absturz des Autors nach sich. A cat from heaven illustriert die Spirale nach Unten, die dann wieder am Anfang endet und man kann sich fragen, ob es sich da nicht um einen Teufelkreis handelt. Der im dichterischen Fall gerne als romantische Story inszeniert wird, in der die Frau natürlich ohne mit der Wimper zu zucken, das jammernde Häuflein Elend wieder bei sich aufnimmt. Man könnte natürlich auch spekulieren, daß nach der häuslichen Gewalt der soziale Abstieg folgt und sich somit ja schon latent eine Kritik am Verhalten des Protagonisten abzeichnet. Ganz so wie die BRAVO in ihren Fotolovestories gerne besonders dick aufträgt, damit auch jeder erkennt, gegen welche Stereotypn und Ungerechtigkeiten gekämpft wird.

Quelle: http://comic-news.ansipedi.com/athos-in-america
Meine Lieblingsstory ist die Collage aus The brain that doesn´t die und Who´s afraid of Virgina Woolf. Tragischer Weise ist von der Frau des verrückten Wissenschaftlers nur noch ihr Kopf erhalten. Dieser wird durch eine Erfindung von ihrem Mann lebendig gehalten. Er begibt sich nun auf die Suche nach geeigenten Ersatzkörpern, um seine Ehe zu retten. Etwas, daß in seiner Absurdität nur im B-Movie vorkommt oder aber im Comic.

Weitere Stories im Buch: Tom Waits in America, The  smiling horse und So long Mary Ann. Auch hier finden sich oben bereits genannte Versatzstücke: Gangster und Pulp Fiction, Gewalt und wenig Worte. Jasons Arbeit scheint ein Panoptikum der Popkultur und Querverweise, ungeniert bedient er sich aus den unterschiedlichen Genres, nur um ihre Regeln zu brechen. Eine Hommage mit Augenzwinkern, in dem die fehlende Emotionslosgkeit der ProtagonistInen und ihre oftmalige Sprachlosigkeit, die LeserInen auffordert, ganz genau hinzusehen.

Wer sich ein Bild von Jasons Schaffen machen möchte, kann hier bei der New York Times seine Geschichte Low Moon lesen. Seinen eigenen Blog Cats without dogs gibt es hier: klick.

Montag, 7. März 2011

Let's make love and read "Phonogram. The Singles Club" (Rezension)

Quelle: www.phonogramcomic.com

Samstagabend. Der im wöchentlichen Rhythmus wiederkehrende Ausgehzwang, temporäre Erholung vom falschen Leben. Zentrales Moment aller Teenager, Twentiesomethings und Singles. Das Epizentrum von Lust, Liebe und Schmerz. Unterlegt mit einem Soundtrack, der sich oftmals länger im Gedächtnis hält als der Geburtstag oder das Alter der eigenen Geschwister. Hochkonzentriert, verdichtet, Tragik und Komik, so ist das Leben im Club. Und das jedes Wochenende.

Musik bedeutet alles. Außer den Leuten, die sagen, daß sie am liebsten Radio hören. Musik ist Magie und Phonomancer sind die Magier, die durch Musik andere Menschen ver- bzw. bezaubern und ihre Wünsche befriedigen können. Kurz: Phonogram beschreibt das, was Musik mit musikbesessenen Menschen anstellt. Was High Fideltiy für den Plattensammler und Mixtapeersteller, das ist die Miniserie Phonogram für Indieboys und Riotgrrrls.

Quelle: www.phonogramcomic.com



Der erste Band Phonogram: Rue Britannia umfaßt sechs Miniausgaben und ist eine Hommage an den BritPop. Also nichts für mich. Wer trotzdem eine Idee davon bekommen möchte, wie sich hier Pop und Comic auf eine spielerische Art vermischen, der kann bei Image Comics die erste Ausgabe online lesen.
Der zweite Band The Singles Club verfolgt hingegen das Schicksal von sieben Menschen, deren Wege sich in einer einzigen Nacht, um genau zu sein am 23. Dezember 2006, kreuzen. Und zwar im Never-On-A-Sunday, eine Disco über einen Pub in Bristol. Die Regeln für den heutigen Abend: 1. No Boy Singers. 2. You must dance. 3. No Magic.

Ohne jetzt auf die einzelnen Geschichten einzugehen, die sich alle in der ein oder anderen Weise um Liebe und Identität drehen, ist das herausragende an diesem Comic tatsächlich die Darstellung der Vermengung von Musik und Leben bzw. Schicksalen. Und eben auch die Deatilversessenheit mit der die Musikbessenheit dargestellt wird und die natürlich an Hornbys feuchten Männertraum "High Fidelity" erinnern muß. Beispiele lassen sich in folgenden Dialogen finden: "You know what I like about Sleater-Kinney? - They split up. - Yes. Exactly that." Oder auch: "She's Laura Evans. She's my best friend. I've known her since I was - like - six. I liked Take That. She liked East 17. We bonded anyway." Das sind natürlich Fragen, die man sich auch  schon in den 70ern gestellt hat: Bist Du für die Stones oder die Beatles? Auf welcher Seite stehst Du? New Order oder Joy Division?


Quelle: www.phonogramcomic.com
Dieses Comic offenbart vor allen Dingen eine profunde Kenntnis von Musik und ihrer Kultur. Was kein Wunder sein kann, denn einer der Macher, Kieron Gillen, liebt nicht nur PC-Spiele, sondern auch Popmusik und hat sich seine Sporen bei diversen Musikblogs verdient., nachdem er feststellen mußte, daß der NME nichts für ihn ist. Jamie McKelvie hingegen zeichnet für Marvel und DC und laut eigener Aussage für Punkbands, die heiße Mädchen auf ihren Plattencover wollen ...was hoffentlich nicht mehr passiert (oh selige Utopie). Laut Biographien verbindet beide: "a love of Sunderland pop-punk bands of the late nineties and little else."


Als Bonus gibt es im Heft ein Glossary, damit man das ganze Ausmaß dieser Bessesenheit auch nachvollziehen kann. Mit wunderbaren Einträgen zu u.a. den X-Ray Spex: "Listening to X-Ray Spex in 2010 makes me think that X-Ray Spex were the only 70s punk band who really grasped the true horror of the future." Oder auch zu den Supremes: "Diana Ross and the other two." Aber auch eine Covergallery und selbst die einzelnen  Cover sind natürlich Flyern nachempfunden.

Quelle: www.phonogramcomic.com
Kritisch muß ich sagen, daß mir der Zeichenstil und die Farbgestaltung ein wenig zu steril geraten sind. Immerhin geht es hier um Musik und auch unterschiedlichen Musikszenen - wie auch immer diese Szenen nun aussehen. Da hätte ich mir schon ein wenig mehr Ecken und Kanten gewünscht und nicht glatte, auf Hochglanz polierte Zeichnungen. Etwas mehr Punk, etwas mehr Individualität. Aber dafür wurde Wert auf authentische HIintergründe gelegt, bspw. das Belle and Sebastian- und Cat Power Plakat beim leidenschaftlichen Musikliebhaber, dem beim Thema Pop nicht zum Scherzen zu Mute ist. Und letztendlich, was soll ich sagen? Die einzelnen Stories bieten einfach ein zu hohes Identifikationspotential.  Denn wie jeden Freitag oder Samstag heißt es "Because tonight is like any other night." (Zitiert nach den Smiths, "I know it's over.") Denn man sieht sich dort, wo schneller Sex Rettung verspricht oder die große Liebe mit jemand anders tanzt und man über die schlechte Musikauswahl der DJs fachsimpelt.



Als Untermalung der Lektüre empfehle ich die Playlist der Never-On-A-Sunday DJs:

Blondie "Atomic"
Ike & Tina Turner "River Deep Mountain High"
Nelly Furtado "Maneater"
Crystal Castles "Air War"
New Young Pony Club "Ice Cream"
Salt-N-Pepa "Push It"
Johnny Boy - "You Are The Generation That Bought More Shoes And You Get What You Deserve" (was ein gottgleicher Titel!)
Casei De Ser Sexy "Let's Make Love And Listen To Death From Above"
Girls Aloud "Graffiti My Soul"
Sleater-Kinney "I Wanna Be Your Joe Ramone"
Kenickie "Can't I Take You To The Cinema"
The Supremes "You Keep Me Hangin' On"
The Pipettes "Pull Shapes"
Robyn "Who's That Girl"
The Knife "We Share Our Mothers' Health"
Elastica "Line Up", "Who's That Girl?"

Interessant wäre es im übrigen auch, noch mal zu schauen, was der Comic an Stereotypen im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis parat hält. Also wie werden die Mädels bzw. Frauen dargestellt und was erfahren wir von den jungen Typen in den Geschichten und werden dabei eventuell Clichés tradiert, die typische für die Musik und ihre Szenen sind.  An dieser Stelle ein weiteres Zitat aus einem der großartigsten Indiediscohits:

You bought a new van the first year of your band.
You're cool and I hardly wanna say "not" because I'm so bored
that I'll be entertained even by a stupid, fucking linoleum floor, linoleum floor
Your lyrics are dumb like a linoleum floor
I'll walk on it
I'll walk all over you
Walk on it, walk on it, walk on, One, Two!

In diesem Sinne: Books Not Sex!

Nachtrag 1. August 2012: Die Macher haben schon seit geraumer Weile auf Ihrer Website einen dritten Teil von Phonogram angekündigt. In einem Wort: Stoked! Das Ding soll Immaterial Girl heißen und wenn mich nicht alles täuscht, werden wohl die 80ies im Vordergrund stehen. Madonna läßt schon jetzt grüßen.