In einer ungewöhnlichen Art präsentiert der britische Künstler Darryl Cunningham hitzig umstrittene wissenschaftliche Themen in seinem Buch Science Tales. Lies, Hoaxes and Scams verlegt bei Myriad Editions. Eigentlich ist es absurd bei seiner Auswahl von hitzig umstrittenen Themen zu sprechen, handelt es sich doch aus einer wissenschaftlichen Perspektive um anerkannte Theorien oder Ereignisse (Evolutionstheorie und Mondfahrt z.B.). Allerdings scheint das ja so manch Eine(n) eher weniger zu interessieren und schon findet man sich mit esoterischen Ideen, Verschwörungstheroien oder schlicht mit religös geprägten Glauben konfrontiert.
Cunninghams Motivation, das Buch zu zeichnen, erklärt er in einem Interview mit dem englischen Observer:
"It was the amount of disinformation and anti-science stuff around," he tells me. The danger with alternative therapies such as homeopathy is "apart from the fact that you spend a lot of money on them, they could delay you from getting real treatment for something such as cancer where a week or a month could mean the difference between life and death."
Quelle: http://darryl-cunningham.blogspot.co.uk/ |
Der Zeichenstil wirkt eher grob und kantig. Wie man in dem oben verlinkten Interview nachlesen kann, sah sich Cunningham am Anfang seiner Karriere mehr als Schreiber, denn als Zeichner. Heute hat er zwar eine Synthese aus beiden Ansätzen gefunden, ist sich aber auch nicht zu schade, Photoshop zu verwenden, wenn es um erkennbare ikonische Fotos geht.
Die kurzen...ja, was eigentlich? Handelt es sich bei Science Tales nicht um Geschichten noch reine Comicstrips. Seine kurzen Präsentationen lassen sich schnell lesen und sein Argument wird einfach heraus gearbeitet. Die Kürze führt natürlich unweigerlich dazu, daß es nicht in die Tiefe gehen kann. Auch die reinen Faktendichte verhindert den Fluß einer Geschichte, es wirkt dann doch manchmal leicht stakkatohaft. Die kleinen Wissenschafts-Strips helfen beim Finden der ersten Gegenargumente, wenn man denn am Stammtisch mit drei Gruppen konfrontiert wird: a. Esoteriker, b. Verschwörungstheoretiker oder c. Spinner im Allgemeinen. Und das mit einem Augenzwinkern.
Nachdem ich letzte Woche in Edinburgh einem Vortrag während der Annual International Conference der Royal Geographical Society lauschen durfte, der eher einer Werbemaßnahme für das Heilen durch Handauflegen gleichkam (Man stelle sich eine Grafik vor, die das Wohlbefinden vor der Heilung zeigt - natürlich schlecht - und danach: natürlich exellent und alles nur durch mögliches Handauflegen - tatsächlich gibt es diese "Studie" auch im Netz!) als in irgendeiner Weise in einen kritischen wissenschaftlichen Kontext eingebunden war, bin ich mir ziemlich sicher, dass es Menschen aus oben genannten Gruppen a, b, c in jeglichen Zirkeln gibt. Comics können also allen helfen, ihren Horizont zu erweitern.
'Quelle: Cunninghams Blog |
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